Na-Tour 1992

Sommerurlaub 1992 Finnland und Schweden

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Es ist Freitag, der 10. Juli 1992  20.25, wir beginnen unseren Sommerurlaub 1992, der uns nach Schweden und Finnland bringen wird. 15 Minuten vor Mitternacht erreichen wir Travemünde, tanken noch schnell und stellen uns dann auf den Großparkplatz am Ortseingang. Dieser ist eigentlich nicht für Wohnmobil zugelassen – egal !

Um 6.20 Uhr am nächsten Morgen stehen wir auf; 15 Minuten später fahren wir zum Fähranleger und sind um 7.22 Uhr auf der Fähre nach Trelleborg. Um 8 Uhr legt die Fähre ab und wir gönnen uns das Frühstücksbüfett.

Viertel vor drei am Nachmittag verlassen wir die Fähre und begeben uns nach gut eineinhalb Stunden Fahrt auf die Suche nach einem geeigneten Stellplatz für die Nacht. Wir fahren über enge, staubige Straßen und bei einem Ausweichmanöver haben wir lauten Bodenkontakt, bei einer späteren Sichtkontrolle ist aber nichts zu finden.
Wildcamping bei Bohult
Bei Bohult beenden wir unsere heutige Tour in einem Feldweg. Wir spielen ein bißchen Scatch (das Spiel mit dem Klettball) und werfen zwei Fertiggerichte in den Topf. Nach dem Essen machen wir noch einen ca. 4 km langen Spaziergang.

Sonntag, 12. Juli 1992

Gegen dreiviertel neun (08.45 Uhr) fahren wir weiter, schliesslich soll es heute noch nach Finnland weitergehen. In Stockholm suchen wir den Fähranleger. Gegen 17 Uhr finden wir ihn, müssen aber feststellen, dass wir zu früh sind und noch nicht hier bleiben dürfen. Wir fahren gut eine Stunde durch die Gegend um viertel nach 18 Uhr wieder am Fähranleger zu sein. Um 18.42 haben wir eingecheckt und fahren auf die Fähre.

20.00 Uhr das Skandinavische Büfett verwöhnt uns an Bord der „Silja Festival“ (Spätere Estonia). Anschließend gönnen wir uns einen Besuch in der Sauna. Der im Preis inbegriffene „Sleep-In“, ein Massenschlafsaal, gefällt uns überhaupt nicht. Wir beschließen an einem Tisch des „Lobby-Cafés“ zu schlafen, dies gelingt uns allerdings nur bedingt.

Wir haben halt nicht die nötige „Bettschwere“, wie sie die Leute haben, die überall in den Gängen herumliegen.

Es ist 8.15 Uhr (OESZ), am 13. Juli 1992, als wir die „Silja Festival“ in Turku verlassen. Unser heutiges Ziel ist der Campingplatz von Valkeakoski, der Partnerstadt von Vechelde, unserem Heimatort.Der Campingplatz von Valkeakoski

Teilweise sind die Straßen noch im Bau und werden auch künstlich feucht gehalten, was sie in eine Matschpiste verwandelt.

Schon vor 12 sind wir am Ziel und haben noch Zeit für Fahrradtouren und eine Fahrt mit unserem Schlauchboot sowie ein Bad im See.

Die folgenden zwei Tage sind Ruhetage in Valkeakoski, das heißt am zweiten Tag ist es eigentlich kein Ruhetag: Matthias ist mit dem Fahrrad unterwegs und ich unternehme eine Schlauchboottour auf den Seen rund um Valkeakoski.Schlauchboot bei Valkeakoski Es ist sehr windig und ich will „unter Land“ fahren, damit ich nicht die großen Wellen abbekomme. Dies stellt sich allerdings als Fehler heraus, ich habe Grundberührung und der Scherstift des Außenbordmotors quittiert seinen Dienst, oder besser er tut genau das, was er tun soll, wenn man auf ein Hindernis auffährt, er bricht.Motorreparatur
 
 
 

Natürlich ca. 10 km und zwei Seen weit weg vom Campingplatz. Unnötig zu erwähnen, dass ich kein Werkzeug dabei habe. Ich rudere an Land und erinnere mich an die Fernsehserie „Mc Gyver“.
Was würde der jetzt tun ? – Ich suche mir einen geeigneten Stein mit dessen Hilfe und unter Zuhilfenahme meines Schlüsselbundes wechsele ich den Scherstift. Die reparatur schreitet voran

Am Abend wird gegrillt, danach geht es zu dem Straßenschild, das den Weg nach Vechelde weist – Fototermin.

Wegweiser in Valkeakoski
Der 6. Tag, 16. Juli 1992

Wir kommen erst um 11.10 los, fahren noch in den Ort um etwas einzukaufen. Später tanken wir zum ersten Mal in diesem Urlaub Heizöl (was für Touristen erlaubt ist).

Um 14.45 Uhr beenden wir unsere Fahrtätigkeit für heute auf einem Rastplatz an der E63 bei Levä.
Es werden wieder zwei Fertiggerichte in den Topf gehauen. Wir legen beide einen „Lese-Nachmittag und – abend“ ein.

Am nächsten Tag unternehmen wir eine zunächst ergebnislos verlaufende Campingplatzsuche, werden dann aber auf der Insel Manamansalo bei Oulojärvi fündig. Die am Platz vorhandene Telefonzelle ist „rikki“ – kaputt, da wir aber telefonieren wollen fahren wir mit den Fahrrädern zum 12 km entfernten Nachbarplatz, dort funktioniert die Telefonzelle.

Spät am abend grillen wir noch und begeben uns um 1.10 Uhr ins Bett.

Samstag, 18 Juli 1992

Da es gestern (heute morgen) so spät geworden ist, stehen wir erst um 10.30 Uhr auf und kommen dann um 12.57 Uhr los. Unterwegs treffen wir ein paar Rentiere und erreichen um 19.06 Uhr den Polarkreis bei Rovaniemi; dort halten wir uns gut eine Stunde auf und fahren dann weiter nach Norden.

Um 20.45 Uhr fahren wir in eine kleine Seitenstraße, essen warm und versuchen um 23.00 Uhr zu schlafen. Es wird Mitternacht und wir sind (leider) immer noch wach.

Um 9.45 am nächsten morgen wachen wir auf und frühstücken. Eine Finnin kommt vorbei und meint: „Private property, you should not be camping“ – Es ist klar was sie meint, und wir wollen sowieso weiter.
Eigentlich wollen wir uns am Vorabend auch einen Campingplatz suchen, sind dann doch zu müde zum Weiterfahren, obwohl wir dann noch so lange wachliegen.

Wir fahren wieder Richtung Süden und überqueren erneut den Polarkreis bei Rovaniemi.
Als wir nach dem Mittagessen weiterfahren, hört sich der Motor sehr laut an, ich schiebe es zunächst auf das getankte Heizöl.

Am Abend auf dem Campingplatz von Kajaani stelle ich fest, dass das Auspuffendrohr weg ist.
Ich ersetze das Auspuffendrohr durch eine (leere) Weizenbierdose.Auspuffreparaturversuch

10. Tag, 20. Juli 1992
15 Minuten vor 12 Uhr kommen wir los, die Auspuffbierdose hält nicht lange – egal !

Besteigung des Berges KoliWir besichtigen die Koli-Berge, die höchsten Berge Finnlands. Später auf der Suche nach einem Campingplatz fahren wir ca. 150 km im Kreis, um am Abend auf einem Parkplatz an der 14 kurz vor Punkaharju zu landen.

Da wir über Nacht auf einem Parkplatz standen, kann man unter dem Wagen einen kleinen Fleck erkennen, es ist die Kraftstoffleitung am Tank, die etwas porös ist. Wir fahren 20 Minuten und erreichen den Campingplatz von Punkaharju, das hätten wir auch gestern abend schon haben können.

Zum Mittag wird gegrillt, danach geht es mit dem Schlauchboot auf Erkundungstour. Später, wieder am Campingplatz wird der Motor vom Schlauchboot abgenommen und es wird als Badeinsel eingesetzt, das Wasser hat 19,3 °C.Campingplatz Punkaharju

Ich bastle ein neues Auspuffendrohr aus einer weiteren Weizenbierdose.

Der 22. Juli, unser 12. Tag ist ein richtiger „Faulenz-Tag“ – Baden, Sonnen ...
wie auch der Folgetag – Ruhetage in Punkaharju

Zwei Wochen sind schon wieder um, es ist der 14. Tag unserer Reise und um 10 Uhr brechen wir unser Lager in Punkaharju ab. Es geht zur Burg Olavinlinna bei Savonlinna. Wir besichtigen die Burg mit deutschsprachiger Führung.

Im weiteren Tagesverlauf schauen wir uns noch den Saiman-Kanal, der teilweise durch russisches Hoheitsgebiet läuft und die Grenze zu Russland an.Saima-Kanal

Es ist viertel nach sieben abends, als wir den Campingplatz von Lappeenranta erreichen, es ist wieder schönes Wetter und es sind 26°C.

Samstag, 25. Juli 1992

Wir fahren weiter nach Lathi und erreichen den Campingplatz um 14.15 Uhr. Es wird ein großes Mittagsmenü zubereitet. Ich versuche erneut den Auspuff zu reparieren, diesmal mit einer Konservendose. Den Rest des Tages verbringen wir mit Lesen.

Der Sonntag macht seinem Namen alle Ehre, bei blauem Himmel erreicht das Thermometer 28°C im Schatten. Der See hat 23,5°C. – Badetag in Lathi.Sonnenuntergang in Lathi

Montag, 27. Juli 1992

Wir fahren um 10.52 Uhr weiter. Um 10.56 Uhr muß ich die Konservendose am Auspuff modifizieren, da sie lauter war als ohne Dose.

Um halb eins erreichen wir den Campingplatz „Rostila“ in Helsinki. – Es ist der einzige Camping in meiner gesamten Campingerfahrung, der Vorauskasse verlangt !

Am Dienstag geht es zu Fuß in die finnische Hauptstadt. – Wir besichtigen so dies und das und sind um 15 Uhr dann schon wieder auf dem Campingplatz von Valkeakoski.. Es wird wieder gegrillt.

Auch am nächsten Tag grillen wir und sind mit den Fahrrädern unterwegs, leider ist das Wetter etwas verregnet.

Am nächsten Tag bleiben wir noch in Valkeakoski und unternehmen Erkundungsfahrten mit dem Schlauchboot und den Fahrrädern.

21. Tag, Freitag 31. Juli 1992

Aufstehen um 9.30 Uhr und Frühstück. Um 10.47 Uhr fahren wir los und erreichen 16 Minuten nach zwei den Campingplatz von Turku auf einer Außenschere. Es scheint der Urlaub des Grillen zu werden, denn wir grillen schon wieder !

Der nächste Tag ist wieder ein Ruhetag, das heißt: Baden, Fahrradfahren und Faulenzen.

2. August 1992

Wir setzen in einer 10stündigen Fahrt nach Schweden über und erreichen gegen 20 Uhr den Campingplatz Bredäng in Stockholm.

Am folgenden Tag fahren wir in die Stadt und besuchen den Vergnügungspark „Gröna Lund“.
Wir wollen möglichst günstig viele der Attraktionen erleben und lösen das „Ride as you can“-Ticket für 16:,- SEK (Stand 1992).  Am Abend errechnen wir die Kosten, wenn wir jede Fahr einzeln bezahlt hätten: Olaf: 728:- SEK  Matthias: 872:- SEK.
Mir war danach etwas „seekrank“ zu Mute.

Schlossruine BorgholmAm nächsten Tag geht es auf die Insel Öland, wir besichtigen die Schloßruinen von Borgholm, hier hat auch Roxette schon ein Musik-Video gedreht. Gegen 18.20 erreichen wir den Campingplatz Böda-Sand und grillen heute einmal nicht !

Am 5. August 1992 bleiben wir in Böda und baden ein wenig in der Ostsee, außerdem grillen wir wieder.

Am 6. August 1992 geht es dann weiter nach Süden, wir erreichen den Campingplatz von „Skåne“ ca. 20 km östlich von Trelleborg. Diese 20 km nach Trelleborg bewältigen wir am nächsten Tag ohne Probleme.

Um 18.45 Uhr am 8. August 1992 erreichen wir wieder das heimische Vechelde.
 

Autor: Olaf Ristau
Letzte Bearbeitung 15.5.1999
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